Werksschließung bei Antolin in Massen

Gute Bedingungen für Beschäftigte von Antolin verhandelt

07.05.2025 | Im Herbst 2024 war es ein Schock für die Belegschaft. Die Geschäftsführung von Antolin Massen hatte angekündigt, die Produktion bis Ende Dezember 2025 zu schließen. Ende April 2025 haben Betriebsrat und Geschäftsführung, begleitet durch die IG Metall, nach langen und fairen Verhandlungen einen Interessenausgleich und Sozialplan für den Standort abgeschlossen.

Die Niederlassung der Antolin-Gruppe in Massen - Fotos: IG Metall

Die Niederlassung der Antolin-Gruppe in Massen - Fotos: IG Metall

Auf der Betriebsversammlung am 8. Mai 2025 wurde der Belegschaft das Ergebnis der Einigung über Interessenausgleich und Sozialplan vorgestellt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Der Faktor zur Berechnung der Abfindungen konnte im Vergleich zur letzten Welle auf 1,3 erhöht werden. Und als monatliche Mindestvergütung zur Berechnung wurden 3.200 Euro vereinbart.

Antolin zahlt als „Bleibeprämie“ bis zu 600 Euro zusätzlich im Monat. Die Abfindung wird gekürzt, wenn Beschäftigte den Betrieb vorzeitig verlassen. Die etwa 160 Beschäftigten werden wohl erst Anfang 2026 nach neuen Arbeitsplätzen suchen und die Industriehalle in Massen steht dann auch zum Verkauf.

„Der Verlust einer heimischen Produktion für einen namhaften Hersteller ist immer ärgerlich. Zumal es sich um eine erfahrene Belegschaft in einer „just in sequence“-Produktion handelt. Mit den zu erwartenden Folgen für Qualität und Zuverlässigkeit müssen dann eben Hersteller und Kunden umgehen“, so Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsfelde und Südbrandenburg. „Wenn schon geschlossen wird, muss wenigstens die Belegschaft bis zum Schluss fair behandelt und anständig entschädigt werden. Das ist nach einigem Gezerre hier gelungen.“

Alles begann im Herbst 2024. Nach dem Verlust eines großen Auftrages 2023 und der darauffolgenden Entlassungswelle hatte Antolin in Massen angekündigt, die Produktion nur noch bis zum 31. Dezember 2025 fortzuführen und das Werk ganz zu schließen. In Massen produziert der spanische Zulieferer Türinnenverkleidungen und Sonnenblenden für BMW und andere renommierte Automobilhersteller. Es wurde angeblich seit der Übernahme von Magna kein Geld am Standort verdient und BMW habe für das Nachfolgeprodukt weitere Preisnachlässe verlangt. Die Produktion sei zwar auch nach der Verlagerung nach Polen nicht wirtschaftlich, aber der Verlust sei deutlich kleiner.

Von: tk-jz-aw

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