Das Unternehmen hatte wegen schlechterer Produktionsbedingungen in Deutschland, insbesondere der hohen Transportkosten, verkündet, seine Produktion an den Stammsitz in Königsberg (Franken) zu verlagern. Die Investitionen in Millionenhöhe in den Standort Königsberg wurden allerdings jetzt auf Eis gelegt und der Zeitplan sei so nicht mehr zu halten, teilte die Geschäftsführung mit.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) machte bei seinem Betriebsbesuch am 1. August klar, dass er sich für einen Erhalt des Werks in Schwarzheide einsetzen werde. Keller nahm sich Zeit für einen Betriebsrundgang und einem anschließenden Gespräch mit IG Metall und Beschäftigten. Seit den 90er Jahren haben die Fränkischen Rohrwerke Fördermittel des Landes Brandenburgs für die Ansiedlung und den Ausbau des Standorts in Schwarzheide erhalten.

„Es wäre mehr als ärgerlich, wenn sich die Fränkischen Rohrwerke aus dem Staub machen würden“, betonte Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter IG Metall Ludwigsfelde und Südbrandenburg, am Rande des Werkbesuchs. „Schließlich wäre es ein weiteres Beispiel für ein Unternehmen mit Muttersitz im Westen, dass sich bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten aus dem Osten zurückziehen will.“ Derzeit verhandelt der Betriebsrat mit dem Arbeitgeber über eine Betriebsvereinbarung für eine Bleibe-Prämie mit monatlichen Zahlungen. „Die Beschäftigten sind verunsichert und eine Abwanderung in Betriebe mit sicherer Zukunftsperspektive hat schon begonnen“, so Kunzmann weiter. Gleichzeitig verhandelt die IG Metall mit den Fränkischen Rohrwerken derzeit über die tarifliche Lohnentwicklung.

Die Fränkischen Rohrwerke stellen in Schwarzheide Kunststoffrohre für die Entwässerung und den Kanal- und Tiefbau her.